Die Jung-Stilling-Gesellschaft
http://de.wikipedia.org/wiki/Jung-Stilling-Gesellschaft
http://de.wikipedia.org/wiki/Jung-Stilling-Gesellschaft
Die Berichterstattung über „Ein[en] Meilenstein der Kooperation“ ließ mich diese Webseite wieder aufrufen. Schön, was aus dem hier Dargestellten geworden ist! Bedauerlicherweise wurde darauf verzichtet, die Namen Wolfgang Rasch (1921-2010) und Alfred Marenbach zu nennen. Ohne diese beiden Männer gäbe es dieses Jung-Stilling-Archiv gar nicht!
Siehe mit (bzw. ohne) Bezug auf diese Webseite
https://www.ub.uni-siegen.de/sondersammlungen/archiv-der-jung-stilling-gesellschaft-ev/
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In diese von Professor Dr. Gerhard Merk vorbereiteten und von mir ergänzten Liste von über 100 Themen sind (tier)medizinische, forstwissenschaftliche, kryptographische, geodätische, technische (fabrikwissenschaftliche), ophthalmologische, pädagogische ("Volkslehrer"!), hauswirtschaftliche (Küchenrezepte aus dem "Volkslehrer" [im Volltext und Scan vorhanden]; allein in Band 4 befinden sich 19 Rezepte, darunter weitläufige Anweisungen etwa für Kartoffelgerichte) und betriebswirtschaftliche Themata nicht aufgenommen!Auch ortsgeschichtliche Themen [Jung-Stilling in Kaiserslautern, Jung-Stilling in Heidelberg (was bisher erschien, ist dürftig und arg lückenhaft), in Marburg (Benz ist oft ungenau und lückenhaft) in Karlsruhe (Schwinge)] finden sich hier nicht. Bei Benz und Schwinge finden sich viele Hinweise auf weitere sachliche und persönliche Beziehungen von Jung-Stilling in diesen Städten."Jung-Stilling und die Kurfürstliche Teutsche Gesellschaft in Mannheim" (Lebensgeschichte, Hrsg. Benrath, S. 428) könnte in einem weiteren Rahmen (etwa: Jung-Stilling am Hofe in Mannheim) behandelt werden. Hier wäre auch zu klären, warum sich Jung-Stilling in der Lebensgeschichte S. 287 als "Correspondent der Churpfälzischen Gesellschaft der Wissenschaften" ausgibt, was er sicherlich schon deshalb nicht war, weil diese Institution den Status eines korrespondierenden Mitglieds nie kannte (alle Akten der Gesellschaft sind erhalten). [1]
Bedeutende Jung-Stilling-Forscher
Gustav Adolf Benrath
Gerhard Berneaud-Kötz
Eduard Bühne
Jacques Fabry
Max Goebel/Goebel
J. N. Grollmann
Wilhelm Güthling
Jakob Heinzerling
Jakob Henrich
Arden Ernst Jung
Rudolf Kocher
Walter Kocher
Hans Kruse
Gerhard Merk
Christian Nostiz
Klaus Pfeifer
Wolfgang Rasch
Heinrich Reuter
Wilhelm Schmidt
Gotthilf Stecher
Waldemar Wittmann
Ulrich Weiß
(Sie sind hier alphabetisch geordnet, ohne damit eine Wertung zu geben. Hinweise zur Erweiterung und Ergänzung nehme ich gern entgegen.)
Gerhard Berneaud-Kötz ⇑
Geboren am 2. März 1922 in Eisenach; gestorben am 26. Juni 1998 in Wuppertal. Obmann der Sektion Ophthalmologie der Jung-Stilling-Gesellschaft e. V. – Ehrenmitglied des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. – Mitglied der Julius-Hirschberg-Gesellschaft für Geschichte der Augenheilkunde. - - Seit 1951 verheiratet mit Dr. rer. nat. Ilse Berneaud-Kötz, Biologin; drei Kinder.
Ein Verzeichnis seiner Veröffentlichungen findet sich hier. – Der Jung-Stilling betreffende Nachlaß befindet sich im Archiv der Jung-Stilling-Gesellschaft in der Universitäts-Bibliothek Siegen.
Eduard Bühne ⇑
Realgymnasial-Oberlehrer in Siegen. (Leider ist mir nicht mehr bekannt, aber vier handschriftliche Hefte "Stillings Leben" sind erhalten, darin Exzerpte aus Werken zu Jung-Stilling und auch Korrespondenz betr. Jung-Stilling.)
Max[imilian] Goebel/Göbel ⇑
Dr. theol. (geb. Solingen 13. März 1811, gest. Koblenz 13. Dezember 1857; vgl. DBA 400, 189; DBA NF 457, 143 f.)
J. N. (nicht U.) Grollmann ⇑
J. N. (nicht U.) Grollmann ist Herausgeber der "Sämmtlichen Schriften" Bd. 1-13 u. Erg.-Bd.; Stuttgart: Scheible 1835-1838. Leider ist nichts Näheres über ihn bekannt. Nicht einmal die Abkürzungen seiner Vornamen konnten aufgelöst werden. (Er wurde einmal ohne Nachweis Stillings ältester Enkel genannt.)
Siehe dazu der Nachweis hier.
Wilhelm Güthling ⇑
Wilhelm Güthling (geb. Kalau in Brandenburg 5. März 1906, gest. Siegen 16. Oktober 1971; von 1949 bis 1971 Direktor des Stadtarchivs, der Stadtbibliothek und bis 1965 Leiter des Museums des Siegerlandes zu Siegen; vgl. e. g. Blätter des Siegerländer Heimatvereins e. V. Bd. 48, H. 3, 1971, S. 67-79).
Jakob Heinzerling ⇑
Jakob Heinzerling geb. Siegen 12. September 1846, starb ebd. 19. April 1941; Nachrufe in: Siegerland. Blätter des Siegerländer Heimatvereins e. V., Bd. 23, Siegen 1941, H. 1, S. 2 ff .; sein farbiges Porträt ebd. Bd. 38, 1961, H. 1, Vorsatz. – Er gab heraus: Jakob Heinzerling / Hermann Reuter: Siegerländer Wörterbuch. 2. Aufl. neu bearb. v. Hermann Reuter. M. Abb. im Text, 65 Sprachkarten nebst Kirchspiel- u. Ämterkarte u. einem schriftdeutschen Register. (Siegen:) Vorländer 1968 = Hrsg. Stadt Siegen. Forschungsstelle Siegerland.
Jakob Henrich ⇑
Hauptlehrer Jakob Henrich, im Siegerland als "Bergfrieder" bekannt, wurde in Eisern am 27. Februar 1862 geboren, er starb in Krombach am 3. Oktober 1961. Der verfasste " Stilling und Goethe. Ein Bühnenspiel in fünf Bildern.", das im Siegerländer Heimatkalender 1954, 29. Jg., Siegen: Vorländer 1953, S. 109-112 gedruckt ist. Der Herausgeber Adolf Wurmbach leitet dort ein: "Das schlichte Bühnenspiel erhebt keinen Anspruch auf literarische Würdigung. Doch ist es Jakob Henrich gelungen, das charakteristisch Wertvolle an der Freundschaft der beiden Hauptpersonen seines Spieles verständlich darzustellen, daß [sic] es verdient, auf guten Laienbühnen aufgeführt zu werden. Es sei allen Spielgruppen, die sich ihrer volkserzieherischen Aufgabe bewusst sind, empfohlen."
Arden Ernst Jung ⇑
[Karl] Arden Ernst Jung (geb. Siegen 1906, gest. Schwabach-Wolkersdorf in Mittelfranken im Mai 1983; wenig mehr bekannt; Eltern: Karl Martin Heinrich Jung und Jacobine Emilie Anna geb. Waldrich; Teilnachlass nachweisbar.
Rudolf Kocher ⇑
Rudolf Kocher (1920-2020) und seine Gattin Ilse Kocher (geb. Bußweiler; 1927-2006) können als Mäzene der Forschenden gelten. Ich danke Ihnen für vielfache Unterstützung.
Walter Kocher ⇑
Walter Kocher (geb. Hilchenbach 17. Mai 1880, gest. Bad Schwalbach 20. Dezember 1952, verh. mit Alwine Irle (1889-1963); Nachlass bekannt.) [Leider ist auch die neueste Genealogie fehlerhaft; hier ist z. B. wieder das Porträt von Thomas Kocher (1809-1862) falsch zugeordnet; Johannes Kocher 1769-1835.]
Hans Kruse ⇑
Hans Kruse geb. Iserlohn 22. April 1882, gest. Wien (auf einer Urlaubsreise) 27. September 1941, begr. Siegen. Seine Bibliographie mit Porträt in: Siegerland. Blätter des Siegerländer Heimatvereins e. V. Bd. 45, H. 1, 1968, S. 1-12.
Dieter Pfau: Regionale Identität zwischen Konstruktion und Wirklichkeit. Das Beispiel der "Siegerland- Mentalität". – In: Westfälische Forschungen 52, 2002, S. 357-369, hier S. 360:
"Der Arzt und Gelehrte Heinrich Jung-Stilling (1740-1817) war für [Hans] Kruse eine jener Persönlichkeiten, die den Zusammenhang von Religiosität, Arbeitsethos und pietistischer Frömmigkeit in exemplarischer Weise verkörperten. In religiösen Schriften, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts im Siegerland eine breite Leserschaft ansprechen konnten, wird dieser Zusammenhang, den Kruse noch in differenzierter Weise interpretierte, zum charakteristischen Merkmal der Region und seiner [sic!] Bewohner schlechthin erweitert und zunehmend trivialisiert."
Christian Nostiz ⇑
Christian Nostiz (Lehrer zu Siegen, geb. Hesselbach 27. April 1830, 1882-1885 Vorsitzender des Kreislehrervereins zu Siegen); gestorben vor 1914, leider ist nicht mehr bekannt. Freundlicher Hinweis von Gisela Setzer geb. Nostiz.
Nostiz verstarb im Alter von 67 Jahren in Siegen am 25.08.1896 um 3 Uhr am Morgen; seine Beerdigung sollte „am kommenden Freitag“ um 3 Uhr (= 15 Uhr) sein
Siehe ausführlich zu seinem Leben hier.
Wolfgang Rasch ⇑
[Karl Maria] Wolfgang Rasch, geb. Dresden 14. Juni 1921, gest. Wiesbaden 18. November 2010. Seiner Ehe entstammen drei Töchter. – Seit 1990 durfte ich mit Wolfgang Rasch zusammenarbeiten. Ohne ihn gäbe es die vorliegende web-Seite zur Jung-Stilling-Forschung nicht. Seine Leistungen sind nur kurz im Vorwort zu seiner Festschrift im Jahr 1998 gewürdigt. – Sein Tod nahm mir einen väterlichen Freund.
Sein Porträt in:
Johann Heinrich Jung-Stilling. Rede über den Werth der Leiden. Neu gedruckt und erschlossen von Erich Mertens. Als Dankesgabe der Jung-Stilling-Gesellschaft Wolfgang Rasch in Wiesbaden in Freundschaft und Verbundenheit überreicht. Siegen: Jung-Stilling-Gesellschaft (1998. ISBN 3-928984-20-9, 978-3-928984-20-1) = Jung-Stilling-Schriften Bd. 7. - 112 S., Ill. - https://d-nb.info/954651146
Siehe auch hier seinen Aufsatz über Jung und die Freimaurerei.
Gewidmet ist ihm postum der Neues zu Jung-Stilling darstellende Aufsatz:
„Johann Heinrich Jung-Stilling. ‚Wenn einen der König des Himmels und der Erden zum Werkzeug macht’“. – In: Harald Salfellner (Hrsg.): Mit Feder und Skalpell. Grenzgänger zwischen Literatur und Medizin. Prag: Vitalis 2014, ISBN 978-3-89919-167-7, S. 21-56. https://d-nb.info/1007726563
Ein verdienter Eintrag unter dem URL:
https://de.findagrave.com/memorial/254800716/wolfgang-rasch .
Heinrich Reuter ⇑
Heinrich Reuter geb. Siegen 27. Mai 1899. – Sein Porträt Siegerland. Blätter des Siegerländer Heimatvereins e. V. Bd. 57, 1980, H. 2-3, S. 59. Er wurde promoviert mit der Arbeit: Joh. Heinr. Jung gen. Stilling als Staatswirtschaftler [nicht Staatswissenschaftler]. Dissertation zur Erlangung der staatswissenschaftlichen Doktorwürde bei der Philosophischen Fakultät der Hessischen Ludwigs=Universität zu Gießen eingereicht von Dr. phil. Heinrich Reiter geboren zu Siegen. Gießen 1930. [Genehmigt am 26. Januar 1927. Berichterstatter: [Bernhard Hermann] Friedrich Lenz (geb. Marburg 8.12.1885, gest. 1968) und Paul K[arl]. Mombert (geb. Karlsruhe 9.11.1878, gest. 8.12.1938).]
Wilhelm Schmidt ⇑
Der Gründer des Jung-Stilling-Verlages war ein sehr rühriger Verleger. Unter seinem Verlag fand sich die "Arbeitsgemeinschaft der Jung-Stilling-Forscher" zusammen, die so auf dem Briefkopf des Verlages verzeichnet war. - Näheres findet man unter Junkernhees unter den Orten.
Gotthilf Stecher ⇑
Gotthilf Stecher (geb. Kirchheim (Teck) 17. Januar 1887; gest. wahrscheinlich bei einem Bombenangriff auf Berlin-Halensee vor 1945). Stecher immatrikulierte sich in Tübingen (drei Semester Medizinstudium, ein Semester Philosophiestudium) und in Berlin, wo er acht Semester studierte. Der Vorname Gotthilf ist – neben der Nennung auf dem Titelblatt des als Promotionsschrift gedruckten ersten Teils seiner Arbeit – zum einen verifiziert durch Reiner Ullrich, der diese Information von Eduard Spranger, einem der Lehrer Stechers, erhielt. Zum anderen durch das Jahresverzeichnis der an Deutschen Universitäten erschienenen Schriften Bd. XXVIII, 15. August bis 31. Dezember 1912. Berlin: Behrend 1913, S. 19: U12.4826; Diss. v. 5. Dezember 1912 bei Erich Schmidt und Gustav Roethe; das Rigorosum fand am 2. Mai 1912 statt. In "Kürschners Deutscher Literatur=Kalender auf das Jahr 1925" (42. Jg., Berlin und Leipzig: de Gruyter 1925) findet er sich erstmals, nicht jedoch im Jahrgang 1939 und den folgenden Jahrgängen. Im Kalender für 1937/38 wird Sp. 769 noch sein Werk "Literatur aus Blut und Boden" genannt, danach schweigt der Kürschner über Stecher.
Von Stecher lassen sich auch nachweisen:
a) Johann Heinrich Pestalozzi: Lienhard und Gertrud. Bearb. von Gotthilf Stecher. Hrsg. von Artur Buchenau. 3. Fassung. Berlin [u. a.]: de Gruyter, 1930, VIII, 516 S. = Sämtliche Werke von Johann Heinrich Pestalozzi; 5. Enth. 1. Teil 1819, 2. Teil 1819. – 2. Fassung. Berlin [u.a.] : de Gruyter, 1929, VII, 609 S. – Enth. 3. Teil 1785, 4. Teil 1787. Berlin [u.a.] : de Gruyter, 1928, 589 S.
b) Gotthilf Stecher (Hrsg.): Cäsar Flaischlen: Kunst und Leben. Stuttgart [u. a.]: Dt. Verl.-Anst., 1924, 222 S., Ill.
c) Justus Möser: Werke. Hrsg. von G. Stecher. Berlin: Dom-Verlag 1922. 387 S. und Porträt = Der Domschatz Bd. 14.
d) Deutsche Spracherziehung Band 2. Klasse 2. von Fritz Rahn und Gotthelf Stecher. Frankfurt am Main: Diesterweg 1944, 95 Seiten
e) G. Stecher: Die Dichtung unserer Zeit in völkischer Auslese, Anordnung und Behandlung. Brief 1, Brief 2, Brief 3, Brief 4, Brief 5. Potsdam [u. a.]: Bonness & Hachfeld 1940 = Selbstunterrichtsbriefe Methode Rustin.
Waldemar Wittmann ⇑
Professor Dr. rer. pol. Waldemar Wittmann
Professor der Betriebswirtschaftslehre; Dr. h. c. Univ. Tübingen (1987), Univ. Köln (1988).
Ein Verzeichnis seiner Schriften findet sich hier.
Geboren am 16. Mai 1925 in Temeschburg (Timisoara; Banat); gestorben am 3. November 1988 in Königstein/Taunus
Seit der Zeit Jung-Stillings war er mit seiner Berufung nach Heidelberg im April 1961 der erste 'ordentliche' Betriebswirt an dieser Universität. [Dank eines freundlichen Hinweises an mich ist zu ergänzen: Nach der Eingliederung der Handels-Hochschule Mannheim in die Ruperto Carola (1933/34 – 1945/46) gab es ein kaufmännisches Diplom-Studium in Heidelberg. In der zweiten Hälfte des Dritten Reichs war Walter Thoms (1899-1992) die dominierende Gestalt in der neu entstandenen Fakultät. Aber auch vor 1933 und nach 1945 war die BWL an der Heidelberger Universität mit Honorarprofessoren vertreten. Hier sind Heinrich Sommerfeld (1884-1950) und Walter LeCoutre (1885-1965) zu nennen, die beide ordentliche Professoren in Mannheim waren.]
Er hat die Gründung der Jung-Stilling-Gesellschaft angeregt. Sein früher Tod verhinderte es, neben Professor Dr. rer. pol. Gerhard Merk Gründer zu werden.
Ulrich Weiß ⇑
Eine Würdigung von Ulrich Weiß (1941-2011), die er verdiente, findet sich u. a. hier.
Jacques Fabry (1931-2012) ⇑
Sein Verdienst für die Verbreitung der Kenntnisse über Jung-Stilling in Frankreich ist nicht hoch genug zu schätzen. Dazu sehe man nur andeutend unter den "Sendschreiben".
Eine Würdigung findet sich hier, ihn bei einem Vortrag sehen und hören kann man hier.
Dankenswerterweise durfte ich meine web-site mit einem Text von ihm schmücken: Eine Einleitung zu einer Schrift Jung-Stillings.
Klaus Pfeifer (1924-2013) ⇑
OMedRat Dr. Klaus Pfeifer (geb. 1924, gest. Siegen 22.09.2013) war Gründungsmitglied der Jung-Stilling-Gesellschaft und publizierte wichtige Aufsätze über Jung-Stilling. Dazu gehört die (zweibändige) Jung-Stilling-Bibliographie. Mit großem Engagement widmete er sich der Hufeland- und Jung-Stilling-Forschung. - Zu seiner Vita siehe z. B. Siegener Rundschau v. 14.12.1991. - Vgl. auch hier.
Gustav Adolf Benrath (1931-2014) ⇑
Prof. em. Dr. Litt. D. h. c. Gustav Adolf Benrath, geb. Karlsruhe 7.12.1931, gest. Ladenburg 5.11.2014. Wohl der Doyen der Jung-Stilling-Forschung und ob seiner Verdienste kaum genug zu würdigen. Viele Festschriften für ihn machen nur ungenügend deutlich, was er für Einzelne war. Sein Nachruf findet sich auf der web-site der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Vgl. Ackva, Friedhelm: Gustav Adolf Benrath und die hessische Kirchengeschichte. (M. 1 Porträt)- In: Jahrbuch der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung. Bd. 65 u. 66, 2014/2015. Darmstadt u. Kassel: Selbstverlag 2015, S. 13-23.
Gerhard Merk (1931-2020) ⇑
Dr. Gerhard Ernst Merk (1931-2020), Gründer der Jung-Stilling-Gesellschaft und Förderer der Forschung. – Ich habe ihm viel zu verdanken. – Ein Nachruf findet sich hier. Siehe auch hier.
Man sehe auch die gegründete Anschauung von Norbert Tholen unter dem URL
https://norberto42.wordpress.com/2019/03/05/johann-heinrich-jung-stilling-lebensgeschichte-1777-ff/
1807 meint ein ehemaliger Marburger Hörer Jung-Stillings, mittlerweile Jurist: „Als Augenoperateur mag er allerdings Verdienste haben; aber als Pfuscher in dem Fache der Theologie sollte man ihm billig das Handwerk legen, damit sein Nonsens wenigstens ungedruckt und gesunde Köpfe unverwirrt blieben.“
1852 prüfte ein Anonymus „Die deutschen Klassiker.“ Er stellte zu Jung-Stilling fest. „Also auch dieser ‚Klassiker‘ ist kaum geeignet, in unsern Schulen einigen Nutzen zu stiften.“ und urteilte: „Was soll demnach Jung Stilling als ‚Klassiker‘ in unsern Schulen!“
Der Musikwissenschaftler, Komponist und Philologe Eduard Krüger (geb. Lüneburg 9.12.1807, gest. Göttingen 8.11.1885) rezensierte 1844 lesenswert, gründlich und umfangreich Jung-Stillings Lebensgeschichte. Er kam zu ähnlichen Ansichten wie Norbert Tholen.
Dietlinde Goltz [geb. Berlin 13.07.1937] hält 1974 in ihrer Rezension von „Medizingeschichte in unserer Zeit. Festgabe für Edith Heischkel-Artelt und Walter Artelt zum 65. Geburtstag“ Jung-Stilling „für eigentlich entbehrlich“ in einer Medizingeschichte unserer Zeit.
► "Jeder Siegerländer muß den ersten Teil der von ihm selbst geschriebenen Lebensgeschichte gelesen haben, die Kapitel Jugend, Jünglingsjahre und Wanderschaft."
Lothar Irle: Unser Siegerland. Eine Heimatkunde. Siegen: Schneider (1952) S. 73.
► Jung-Stilling ist der "Siegerländer 'National-Dichter'" [1]
Alfred Lück: Siegerland und Nederland. Siegen: Siegerländer Heimatverein e. V. 1967 S. 158
Allerdings: "Dr. Hans Kruse wollte im Jahr 1916 mit den Schülerinnen der 1. Klasse des Siegener Lyceums die „Lebensgeschichte“ lesen und mußte „feststellen, daß von 25 Schülerinnen, die größtenteils aus alten, gebildeten Siegerländer Familien stammten, keine einzige in ihrem häuslichen Bücherschrank Stillings köstliches Buch fand. Diese Tatsache berichtete Dr. Schulte=Ahlen als Hauptfachstellenleiter des Westfälischen Heimatbundes in seiner Ansprache bei der Gedächtnisfeier für Dr. Hans Kruse im Oktober vorigen Jahres. Eine derartige Feststellung ist allerdings für unsere heimatliebende und bodenverwurzelte Siegerländer Bevölkerung, die in Jung=Stilling einen ihrer Besten verehrt, nicht gerade schmeichelhaft.“
► Erster Siegerländer aus bürgerlichem Stand, dem ein Denkmal gesetzt wurde
► Erster Schriftsteller seines Vaterlandes (sowohl zeitlich als auch der Auflagenhöhe nach) – 1777 nennt sich Jung(-Stilling) selbst "da ich der erste Schriftsteller meines Vatterlandes bin".
► Verfasser von 140 Schriften, davon etwa 80 Bücher (vgl. hier).
► indirekter Einfluss auf den Zaren Alexander I. Pawlowitsch im Sinne der "Heiligen Allianz" (Vorläufer des Völkerbundes und der UN [Neuordnung Europas nach Napoleon auf christlicher Basis])
► Einfluß auf den industriellen Werdegang Westfalens über seinen Marburger Schüler Friedrich Wilhelm Ludwig Philipp Freiherrn von Vincke (1774-1844), der von 1815-1844 Oberpräsidenten der neuen preußischen Provinz Westfalen war. - Siehe dazu hier unter 1792 und 1817 und auch hier den Text um Anm. 1.
► Erste Beschreibung des Siegerländer Berg- und Hüttenwesens (1772, 1777 [vor der von Johann Philipp Becher (1752-1831) im Jahr 1789]; zum Streit mit Becher siehe man unter den Texten!)
► Erste Beschreibung des Siegerländer Haubergs (1775)
Auch wenn Johann Christian Senckenberg (1707-1772) in seinen Tagebüchern (!) die Siegerländer Haubergswirtschaft ausführlich und zeitlich vor Johann Heinrich Jung beschreibt, so ändert dies sicherlich nichts daran, dass es Jung-Stilling war, der zuerst darüber publizierte! Blieb das erste doch privates Wissen, während das zweite die Öffentlichkeit erreichte. (Vgl. http://www.hauberg.onlinehome.de/uebersicht.html = aus Alfred Becker: Der Siegerländer Hauberg, Kreuztal: verlag die wielandschmiede1991.)
► Erste Beschreibung der Siegerländer Köhlerei (1775)
► Erste gedruckte Beschreibung des Siegerländer Hochofens (1772, 1777)
► 2–3000 durchgeführte Staroperationen; rund 10.000 Behandlungen bzw. Beratungen Augenkranker
► Er machte den "Siegerländer Pietismus weit über die Grenzen des Raumes hinaus bekannt".
► Er gilt als "Patriarch der Erweckung". (Siehe zu dieser Bezeichnung hier.)
► "Die Siegerländer 'jenseits der Kalteiche' haben ihn mit gutem Grund [...] fast zu einem ‚Landesheiligen' erhoben." (Karl Löber S. 20)
► Aufnahme seiner Märchen in die "Hausmärchen" der Brüder Grimm.
► Die "Jugend"-Geschichte gehört zur Weltliteratur.
Zusammen- und vorgetragen von Ortwin Brückel bei seinem Vortrag am 5. November 1999 nach einer Vorarbeit von Wilhelm Güthling (1906-1971) und hier ergänzt.
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